Renaissance Girl Crush: Bathsua Makin

Renaissance Girl Crush: Bathsua Makin

Dieser Artikel ist Teil unserer Serie Girl Crush, in der wir Frauen vorstellen, die uns inspirieren, faszinieren, motivieren und ganz grundsätzlich gut tun. Wir wollen damit noch mehr weibliche Vorbilder sichtbar machen und aktiv dem Klischee entgegenwirken, dass sich Frauen angeblich nicht gegenseitig stärken.


Kupferstich, der Bathsua Makin zeigt, runzeliges Renaissance-Girl, gefertigt von William Marshall

Kupferstich, der Bathsua Makin zeigt, runzeliges Renaissance-Girl, gefertigt von William Marshall

Bathsua Makin (1600–1675)

Bathsua hat nicht nur einen Namen, der absolut bad ass ist und hoffentlich bald Emma von den Top 10 Babynamen verdrängen wird, sie hatte auch einiges drauf. Sie galt als eine der gebildesten Frauen Englands und setzte sich für die Bildung von Frauen und Mädchen ein. Als Lehrerin verdiente sie sich ihren Unterhalt und sorgte für ihre acht Kinder – auch als ihr Mann finanziell dazu nicht mehr in der Lage war. Sie arbeitete als Hauslehrerin am Hof vom König Charles Stuart (Kleine Geschichtsstunde am Rande: Das war der, der hingerichtet wurde, damit Oliver Cromwell an die Macht kommen konnte.)

1670 gründet sie in London eine Schule für Mädchen und Jungen, in der alle Kinder in denselben Fächern unterrichtet wurden. Das war vollkommen neu. Mädchen lernten an Schulen nur Hauswirtschaft, Musik und Malereien, nicht aber Mathe, Philosophie, Sprachen und Rhetorik. Bathsua veröffentlichte 1673 ihre Schrift An Essay To Revive the Antient Education of Gentlewomen, in Religion, Manners, Arts & Tongues, with an Answer to the Objections against this Way of Education (dt. etwa: Ein Aufsatz für die Wiederbelebung der alten Bildung von gehobenen Frauen, in Religion, Manieren, Künsten und Sprachen, mit einer Antwort auf die Gegeneinwände zu dieser Art der Bildung).

In diesem Aufsatz plädiert Bathsua für Bildung von Frauen – mit dem Ziel, sie zu besseren Hausfrauen zu machen. Als Feministinnen sehen wir das heute natürlich kritisch. An den Geschlechterrollen hatte Bathsua nichts auszusetzen, dennoch: Sie war eine der ersten Frauen, die öffentlich argumentierte, dass Frauen Männern intellektuell nicht unterlegen sind, wenn sie gleichen Zugang zu Bildung haben. Dafür ist sie diese Woche unser Girl Crush.


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