Girl Crush: Franziska Barth

Girl Crush: Franziska Barth

Dieser Artikel ist Teil unserer Serie Girl Crush, in der wir Frauen* vorstellen, die uns inspirieren, faszinieren, motivieren und ganz grundsätzlich gut tun. Wir wollen damit noch mehr weibliche Vorbilder sichtbar machen, und aktiv dem Klischee entgegenwirken, dass sich Frauen angeblich nicht gegenseitig stärken.


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Franziska Barth

Franziska Barth müsste ich eigentlich persönlich aus dem kleinen Nest Jena kennen, aber ich kann mich an keine analoge Begegnung erinnern. Stattdessen wurde ich, längst in München, über das Internet Fan von ihren Fotos. Fühlte mich unmittelbar digital vertraut mit ihren Motiven, als könnte sie mir ins Höschen und Herz gucken. So echt und authentisch fühlen sich ihre Bilder an! Franziska ist Sexual- und Kulturwissenschaftlerin und sie fotografiert. Und wie diese Frau fotografiert! Franziska reizt beim Fotografieren vor allem der Blick ins Innere des Menschen. Sie ist fasziniert von der Komplexität, die Beziehungen aufweisen können. Ich finde, man merkt jedem ihrer Fotos ihre Sensibilität und das ehrliche Interesse am Gegenüber an. Ich bin nach wie vor fassunglos vor Begeisterung, wie sie es wohl schafft, die Menschen vor ihrer Linse so locker zu kriegen! Ich hätte niemals gedacht, dass man diese zauberschönen Momente nächster Nähe in Fotos bannen kann, und außer Franziska kenne ich nur noch Wolfgang Tillmans, der das so kunstvoll hinkriegt. Neben großartigen Shoots bietet Franziska auch Workshops, Beratungen und diverse Projekte an, die um authentische und lustvolle zwischen(menschliche) Intimität kreisen.

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Was ich toll an ihr finde:

Franziska nimmt nicht nur an, sie nimmt auch noch auf! Sie arbeitet nach den Grundsätzen der sexuellen Vielfalt, was sich auf die dargestellten Menschen und Motive auswirkt. Alte und junge Körper und Sexualitäten von fragil bis wild - die gezeigten Beziehungen der Menschen sind vielfältig und alle erfahren bei ihr die gleiche umsichtige Behandlung vor der Kamera, münden in sinnliche Fotos. Das ist angewandte Gleichberechtigung und auf herzerwärmende Weise körper- und sex-positiv. Richtig gut finde ich auch, dass Lust mit einem selber bei ihr gleichberechtigt neben Partnersex steht.

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Was ich gerne von ihr lernen möchte:

Gucken, annehmen, sich anderen widmen. Nicht immer Akteur sein müssen und sich ins Getümmel stürzen. Stimmungen beschwören. Und natürlich will ich ihre Ästhetik in mich aufsaugen. Nachmachen will ich sie nicht, aber vielleicht will ich mal fotografiert werden. Und ihre Arbeit weiter anhimmeln!

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Mein Lieblingszitat von ihr:

Ein Hoch auf die großen Gesten und die Routinen des Alltags. Mit Aufmerksamkeit betrachtet, begegnen wir ihnen einfach auf Augenhöhe. Ohne Gefahr zu laufen, in Belanglosigkeit zu verfallen oder das Miteinander zu überhöhen. Vielleicht braucht es gar nicht mehr für das ultimativ Gute. Oder aber es braucht das ultimativ Gute nicht.
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